Die Inka in Europa
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Hersteller: | Edition Winterwork (Heck, Jürgen) |
Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
Als sie schon längst untergegangen waren, haben die Inka und ihre Ahnkulturen noch sozusagen aus dem Grab heraus Europa verändert. Die geraubten Edelmetallmassen verwandelten sich in Europa zum Treibstoff des Kapitalismus. Unternehmertum und Banken blühten auf, da sich die insgesamt zirkulierende Geldmenge nahezu schlagartig vermehrte. Später wurde das Inka-Reich in historischer Rückschau zum beispielhaften Sozialstaat verklärt. Das beflügelte Bestrebungen nach mehr gesellschaftlicher Gerechtigkeit. Doch als das wahre Gold der Inka erwies sich die Kartoffel. Die Hungersnöte, die man nach Getreide-Missernten für so unvermeidbar wie Naturkatastrophen gehalten hatte, gab es in Europa nach Übernahme der Kartoffel nicht mehr. Das Buch ist leicht lesbar und hat spannende Passagen. Dabei bleibt es immer fundiert und kritisch recherchiert. Es erzählt im ersten Teil („Segel, Schwerter, Seelen") von der Einzigartigkeit der Inka, wie sie den größten Indianerstaat aller Zeiten schufen und wie dennoch das Unmögliche geschehen konnte, dass sie die Beute spanischer Abenteurer wurden. Im zweiten Teil („Spätes Leuchten")erzählt das Buch vor allem von der Wiederentdeckung altperuanischer Kulturen und wie deren Kunst die klassische Moderne mitprägte, aber auch von anderen posthumen Rückwirkungen der Eroberten auf die Eroberer. Stichworte wie Gold, Silber, Sozialutopie, Nährpflanzen, Coca, Chinin, Guano, Syphilis deuten die breite Vielfalt dieser Rückwirkungen an.
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