Der kleine Fürst 42 - Adelsroman (eBook, ePUB)
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Partner: | buecher.de |
Hersteller: | Martin Kelter Verlag (Maybach, Viola) |
Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
»Um es kurz zu machen, Fritz: Wir wissen nicht weiter«, sagte Adalbert von Barrentrop zu Baron Friedrich von Kant. Er war an diesem Samstag allein nach Schloss Sternberg gekommen, nachdem er zuvor telefonisch um ein Gespräch unter vier Augen mit dem Baron gebeten hatte. »Caroline ist mit ihren Nerven am Ende, und wenn ich ehrlich sein soll: Bei mir ist es genauso. Wir haben vier Kinder, drei von ihnen haben ihren Weg gefunden, aber ausgerechnet unsere Jüngste bereitet uns seit Jahren vor allem Kummer.« »Wir haben Julietta sehr lange nicht gesehen«, erwiderte der Baron nachdenklich. »Aber sie war doch ein reizendes Kind, Bert!« Die buschigen Augenbrauen seines Besuchers zogen sich in die Höhe. »War sie das?«, brummte er. Adalbert war ein massiger Mann, der sich dennoch erstaunlich schnell und elegant bewegte. Er war gut zehn Jahre älter als Friedrich von Kant, im vergangenen Jahr hatte er seinen einundfünfzigsten Geburtstag gefeiert. Seine dichten dunklen Haare waren nur von vereinzelten Silberfäden durchzogen, die ebenfalls dunklen Augen schienen einem sehr viel jüngeren Mann zu gehören. »Du wirst es nicht glauben, aber ich habe tatsächlich Mühe, mich daran zu erinnern. Alles wird jetzt so überlagert von dem täglichen Ärger, den Julietta uns bereitet ...« Er brach ab und starrte mit leerem Blick vor sich hin. »Doch, sie war ein süßes Kind«, sagte er endlich. »Und so anhänglich ?« Er seufzte schwer. »Davon ist jedenfalls nichts mehr übrig, das darf ich dir versichern. Sie war eine schlechte Schülerin, das Abitur haben die Lehrer ihr mehr oder weniger geschenkt. Nicht, dass sie dumm wäre, keinesfalls. Nein, es war einfach so, dass die Schule sie nicht interessiert hat. Nichts interessiert sie. Sie will sich keine Gedanken über ihre Zukunft machen, sie hat kein Benehmen, sie wird sofort aufsässig, wenn wir mit ihr ein ernsthaftes Gespräch führen wollen.« »Wie alt ist sie jetzt?«
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