Anschauungsraum bei Cèzanne
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Partner: | buecher.de |
Hersteller: | Fink (Wilhelm) (Breidbach, Angela) |
Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
In Angela Breidbachs Studie liest sich das Spätwerk des Künstlers wie ein malerisches Lehrbuch physiologischer Sehräume. Was Cézanne aus dem Theoriegefüge seiner Zeit bildnerisch erarbeitete war durchaus neu, ging jedoch kurze Zeit später wieder verloren. Erst der Kubismus und der Film entwickeln diese raumzeitlichen Dynamiken des Sehens weiter, arbeiten aber, wie gezeigt wird, mit anderen Parametern. Breidbach stellt Cézanne in den Zusammenhang der Sehtheorie des 19. Jahrhunderts, dazu gehören maßgeblich Hermann von Helmholtz´ Handbuch der Physiologischen Optik und Charles Wheatstones Erfindung des Spiegelstereoskopes. Sie beschreibt anhand einzelner Bildanalysen, wie Cézanne für die Sehformen malerisch visuelle Modelle baut und wie er sein Werk nach ihren Gesetzen vorantreibt. Wie ordnet der Künstler ein panoramatisches Sehen, dessen Peripherie sich um das Zentrum des Sehenden krümmt, in die Bildfläche? Wie gelingt es dieser Malerei, ein stereoskopisches Modell, dessen Zentrum der Gegenstand und dessen bewegliche Peripherie der Sehende ist, in seinem mehrfachen Anklang der Bilder umzusetzen? Die Modelle durchdringen einander und verbinden sich zu Architekturen hoher Komplexität. Dabei ergeben sich Regeln simultaner wie sukzessiver Mehrfachbilder, das stereoskopische Sehen erweist sich als kognitives Sehen, in dem sich ein erster Erinnerungsbegriff findet. Anschauung, schon von Helmholtz als Verbindung von Wahrnehmung und Vorstellung benannt, findet sich bei Cézanne in der Transparenz ineinandergesetzter Projektionen verschiedener Zeitstufen, die bildnerische Räume auffalten.
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