"Geben Sie Zitatenfreiheit!"
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Partner: | buecher.de |
Hersteller: | Praesens Verlag (Mieder, Wolfgang) |
Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
Der Buchtitel ´Geben Sie Zitatenfreiheit!´ als Abwandlung der zum geflügelten Wort gewordenen Forderung "Geben Sie Gedankenfreiheit!" aus Friedrich Schillers Drama Don Carlos drückt als Antizitat in drei Wörtern aus, worum es in diesem neuen Band in der Reihe "Kulturelle Motivstudien" geht. Es handelt sich um eine Sammlung von 556 wortwörtlich oder variiert zitierter Sentenzen, geflügelter Worte und Sprichwörter aus Schillers Werken, die seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts bis hin zur Moderne in Romanen, Gedichten, Aphorismen, Schlagzeilen, Reklamen, Sprüchen, Karikaturen und Graffiti aufgefunden wurden. Das reichhaltige Belegmaterial mit 137 Abbildungen ist in 36 Kapitel eingeteilt, die jeweils Texte und Illustrationen zu einem bekannten Zitat Schillers enthalten. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen erklärenden Einleitung, dann folgt das jeweilige Schiller-Zitat in seinem literarischen Kontext mit genauer Quellenangabe, und darauf erscheinen die vielen Texte und Abbildungen in chronologischer Anordnung. Im Durchschnitt bietet jedes Kapitel etwa 15 gestutzte (entflügelte) Worte aus Literaur, Medien und Karikaturen. Bei besonders bekannten Zitaten von Schiller, wie etwa "Die Axt im Haus erspart den Zimmermann", "Dem Glücklichen schlägt keine Stunde", "Früh übt sich, was ein Meister werden will", "Seid umschlungen, Millionen", "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan", "Drum prüfe, wer sich ewig bindet" und "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben" ist die Anzahl erheblich größer. Auch erweisen sich das Volksschauspiel Wilhelm Tell sowie die Gedichte "Das Lied von der Glocke" und "An die Freude" als besonders ergiebig für parodistische Bearbeitungen sowie ernsthafe oder humorvolle Mutationen. Schiller-Zitate gehören weiterhin zu beliebten und oft verwendeten Sprachformeln, doch werden sie im modernen Sprachgebrauch noch mehr als früher umformuliert. Doch wenn diese Antizitate sich auch nicht unbedingt auf der geistigen Höhe Schillers bewegen, erinnern sie an die Weisheiten des großen Klassikers und bedeuten gleichzeitig einen Befreiungsakt gegenüber vorgeprägter Sprachware. So erweist sich die Zitatenfreiheit als ein traditionelles und innovatives Phänomen, das mehr darstellt als nur ein Spiel mit der Sprache.
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