"Das stille Sterben..."
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Hersteller: | Schöningh (Jarausch, Konrad) |
Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
Die Briefe Dr. Konrad Jarauschs dokumentieren wie kaum ein anderes Zeugnis eines deutschen Soldaten den Alltag des Vernichtungskrieges im Osten. Ihre Genauigkeit und ihre Offenheit sind einzigartig. Mit scharfem Blick beschreibt der Verfasser, Feldwebel d. R., promovierter Theologe und Germanist, das Leben der Truppe, ihren Umgang mit dem Gegner und das, was seine Erlebnisse und Beobachtungen in ihm auslösen. Ein erregendes Buch, das neues Licht auf den Themenkomplex »Verbrechen der Wehr-macht« wirft, aber auch die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen in der Maschinerie des Krieges neu stellt. Bis heute mangelt es an genauen Augenzeugenberichten über das Massensterben sowjetischer Kriegsgefangener im Winter 1941/42, das lange Zeit zu den vernachlässigten Aspekten des nationalsozialistischen Eroberungskrieges im Osten gehörte. Die Briefe Jarauschs sind die ersten, die ausführlich ein erschütterndes Zeugnis ablegen. Der Küchenleiter in einem Gefangenenlager schildert schonungslos und zugleich mitfühlend das schier unvorstellbare Elend der in deutsche Hand gefallenen Rotar-misten. Ihre Offenheit und ihr Reflexionsniveau lassen die Briefe Jarauschs weit über die Masse der bekannten Feldpostbriefe hinausragen. Sie dokumen-tieren in seltener Eindringlichkeit, wie ein deutschnationaler protestantischer Bildungsbürger, der anfangs den Krieg bejaht, unter dem Eindruck dessen, was er dann in ihm erlebt und sieht, innerlich zum Gegner des Regimes wird, das diesen Krieg angezettelt hat. Die Briefe Konrad Jarauschs wurden von seinem Sohn Konrad H. Jarausch gesammelt, der den an Fleckfieber verstorbenen Vater niemals kennenlernte. Der bekannte Historiker begibt sich in einer längeren Einführung auf eine schwierige »Vatersuche« und setzt sich kritisch mit dem »Vor-bild eines virtuellen Übervaters« auseinander. Gleichzeitig ordnet Klaus J. Arnold die Briefe in den Rahmen des Krieges und in die Diskussion um die Wehrmachtverbrechen ein.
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