Perfect Strangers - Live
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| Hersteller: | Edel (Deep Purple) |
| Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
Damit haben wohl selbst die Hardcore-Fans von Deep Purple nicht mehr gerechnet - dass noch einmal ein musikalisch wie qualitativ begeisternder Mitschnitt aus der "Perfect Strangers"-Zeit der Band in der sogenannten Mark-II-Besetzung auftauchen würde. Doch genau das ist nun geschehen. "Perfect Strangers Live" bietet auf DVD und CD einen Mitschnitt eines Konzerts, das Deep Purple am 12. Dezember 1984 in Sydney gegeben haben. Zuvor gab es von der ersten Tour seit der Reunion des wichtigsten Line-ups nur zwei offiziell bekannte Mitschnitte: den verregneten Auftritt beim englischen Knebworth Festival vom Juni 1985 (zu finden auf der CD "In The Absence Of Pink") und das für "Rockpalast" einen Monat später in Paris mitgefilmte Konzert, das leider unter einem schlechten Mix leidet. Mit dem australischen Konzert haben die DVD-Macher von Eagle Rock nun so etwas wie den Heiligen Mark-II-Gral entdeckt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Denn nicht nur sind Bild- und Tonqualität sehr gut, auch die Band präsentierte sich in bestechender, ja begeisternder Form. Von den Zerwürfnissen der 70er war nichts mehr zu spüren und die Streitereien, die sie Anfang der 90er Jahre wieder auseinander bringen würden, waren ebenfalls noch weit weg. Der Grund, warum Deep Purple in Sydney so frisch wirken, liegt ganz einfach daran, dass die wiedervereinigte Band tatsächlich erst ganz wenige Shows gespielt hatte. Denn die Konzerte in Australien waren die ersten überhaupt, die die Musiker seit ihrer Trennung 1973 wieder gemeinsam gespielt haben. Dabei war jedoch keinerlei Nostalgie im Spiel. Vielmehr hatten Ian Gillan, Ritchie Blackmore, Jon Lord, Roger Glover und Ian Paice seit dem Split alle eigene Erfahrungen bei anderen Gruppen gesammelt und waren nun gereift und noch selbstbewusster in den alten Bandhafen zurückgekehrt. Zudem hatten Deep Purple mit "Perfect Strangers" ein grandioses neues Album aufgenommen, von dem gleich fünf Songs in der Setlist auftauchten. Stücke wie der Titelsong oder "Knocking At Your Backdoor" fügten sich harmonisch in die Liste mit Klassikern aus dem vergangenen Jahrzehnt ein. Zudem hatten Deep Purple offensichtlich damals wirklich Spaß auf der Bühne: Blackmore und Lord streuten immer wieder kleine Improvisationen bei, einmal lässt sich Blackmore sogar dazu hinreißen, gemeinsam mit Glover (den er während der Purple-losen Jahre zu Rainbow geholt hatte) ein paar Faxen auf den Instrumenten zu machen. Als Fußnote interessant: Der spätere Purple-Keyboarder Don Airey, der 2001 Jon Lord ablöste, ist hier im Geiste bereits mit dabei. Denn Airey gehörte zu den Arrangeuren von Beethovens "Ode an die Freude", das Rainbow unter dem Namen "Difficult To Cure" aufgenommen hatten und das bis zu Blackmores endgültigem Ausstieg bei Deep Purple 1993 im Live-Programm der Band blieb). Darüber hinaus setzt der Mitschnitt dem 2012 verstorbenen Jon Lord noch einmal ein Denkmal. Abzüge gibt es nur für die zwar halbwegs informativen, aber wenig tiefschürfenden Liner Notes von Malcolm Dove. Er verschweigt sogar, wo und wann genau das Konzert aufgenommen wurde. Hier hätte Deep-Purple-Überexperte Simon Robinson sicherlich mehr zu bieten gehabt. Das schmälert natürlich nicht im Geringsten die musikalische Qualität des Mitschnitts, der in seiner Bedeutung wohl nur noch von den Konzertfilmen von Kopenhagen 1972 und dem "California Jam"-Gig von 1974 übertroffen wird. Dietmar Schwenger
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