Stöckchen-Hiebe. Kindheit in Deutschland 1914-1933
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Hersteller: | Zeitgut (Mitwirkender: Kleindienst, Jürgen) |
Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
ZUM BUCH "Als Großmutter zur Schule ging" Der 1. Weltkrieg kostet Deutschland Millionen Tote und riesige Volksvermögen. Er geht verloren und mit ihm das Kaiserreich. Inflation und Arbeitslosigkeit belasten alle Schichten der Bevölkerung. In der Gesellschaft rumort es. Not und Entbehrung sind an der Tagesordnung, viele geraten durch die Weltwirtschaftskrise ins soziale Aus. In dem Buch erzählen 52 Zeitzeugen über ihre Kindheit in den bewegten Jahren zwischen Kaiserreich Hitlers Machtantritt und lassen diese Zeit wieder lebendig werden Wie ist das, wenn plötzlich die Preise explodieren? Frieda Stübing erinnert sich noch gut an das Jahr 1921: "Mit einem 20.000-Markschein ging ich einkaufen, bekam dafür ein Pfund Kakao für 14.000 RM, ein Pfund Zucker für 1.600 RM und zwei grüne Heringe für 2.500 RM". Die Kluft zwischen Arm und Reich wurde immer größer. Paul F. Wagner zog als Sechsjähriger mit seinem Vater von Dorf zu Dorf. Der Vater reparierte Schuhe im Tausch gegen Lebensmittel. Gab es nichts zu besohlen, mußten sie betteln, um nicht zu hungern. Eben noch erfolgreiche leitende Angestellte erlebten den sozialen Abstieg. Annemarie Frisch entsinnt sich, wie ihre Familie 1923 die Nürnberger Vorortvilla mit dem großen Garten verlassen mußte. Für Kindermädchen und Sportauto fehlte plötzlich das Geld. Auf dem Land halfen die Kinder sehr früh bei der Arbeit. So mußte Ernst Bunzenthal schon mit vier Jahren Ziegen hüten. Für Zärtlichkeiten hatte seine Mutter wenig Zeit, sie verzehrte sich im Kampf ums tägliche Brot. "Die vier Kinder immer satt zu bekommen war schwer, denn es gab ja kein Kindergeld." Den Kindern wurde Zucht und Ordnung abverlangt. "Das Knicksen und Dienern übten wir in der Schule, die Hände mußten, wenn nicht geschrieben wurde, gefaltet auf dem Tisch liegen", erinnert sich Marie Stade an ihre einklassige Schule im Jahr 1924. Notfalls half ein Hieb mit dem Stock nach. Die neue Technik begeisterte. Wenn 1922 der Zeppelin kam, erzählt Ludwig Eberbach, stürzten alle Schüler der Oberrealschule in Friedrichshafen ans Fenster, ohne den Protest des Lehrers zu beachten. Die Ereignisse kumulieren auch politisch. Immer öfter wird ohne ein stabiles Ergebnis gewählt - bis die letzte Wahl 1933 auf weiteres jede Wahlmöglichkeit ausschließt, und der braune Mob das Land regiert ... Ein wichtiges Buch zum Erinnern und Verstehen. Viele Texte sind mit persönlichen Fotos illustriert. Ein Ortsregister erleichtert die Orientierung. ZUR REIHE ZEITGUT Lebendige Erinnerungen bewahren Die Buchreihe ZEITGUT beweist, daß Geschichte kein trockener Schulstoff sein muß. Mit Zeitzeugen-Erinnerungen öffnet sie den Blick auf den Alltag der Menschen. Jeder Band stellt in 35 bis 45 lebendigen Erinnerungen einen markanten Abschnitt deutscher Geschichte vor. Die Buchreihe ist einzig in ihrer Art. Die Texte der Sammelbände stammen von Menschen aus allen Gegenden Deutschlands und repräsentieren zugleich die soziale Bandbreite der Gesellschaft. Die Bücher sind ein Stück "oral history" im besten Sinne und sprechen damit ein breites Publikum an: diejenigen, die die Zeiten miterlebt haben, und ihre Kinder und Enkel, die mehr erfahren wollen, als in den Schulbüchern steht. Junge Menschen haben mit den Texten der Reihe ZEITGUT die Möglichkeit, das Leben der Eltern- und Großeltern-Generation in großer Bandbreite kennen und verstehen zu lernen. So werden geschichtliche Vergangenheit und eigene Herkunft gut begreifbar. Mit Hilfe eines Ortsregisters und einer chronologischen Übersicht der wichtigen Ereignisse der jeweiligen Zeit kann sich der Leser orientieren. Fotos und Dokumente, meist aus dem Besitz der Zeitzeugen, ergänzen die Texte. Lehrer setzen die Reihe ZEITGUT ein, um ihren Schülern Geschichte lebendig zu vermitteln. Die Bände sind auch für die politische Bildungsarbeit gut geeignet. Buchhändler und Bibliothekare empfehlen ZEITGUT auch als Geschenk für Jugendliche ab 13 Jahren. Einsendungen von eigenen episodenhaften Erinnerungen aus Deutschland im 20. Jahrhundert sind jederzeit erwünscht an Zeitgut Verlag GmbH, Lektorat, Klausenpaß 14, 12107 Berlin.
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