Auckland
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Partner: | buecher.de |
Hersteller: | Fischer Taschenbuch (Aichinger, Ilse) |
Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
Schon lange vor dem Entstehen des »Neuen Hörspiels« hatte Ilse Aichinger in ihrem Hörspiel Besuch im Pfarrhaus (1961) ein fließendes Spiel aus Stimmen komponiert, ein Spiel, das die Gespräche eines Nachmittags, das Einsamkeit, Trauer und Tod in schwebender Polyphonie gegenwärtig macht. Ernst Jandl gehört zu den frühen Bewunderern dieser »Folge von Wörtern und Sätzen ... die Beziehungen aufnahm zu Dingen außerhalb, zur Welt, zum Leben«. Rosalie in Die Schwestern Jouet (1967) findet dieses »Außerhalb« aber nicht mehr erträglich. Sie erfindet sich die Welt einfach neu: Giraffen mit kurzen Hälsen, päpstliche Gesandte, die ständig erkältet sind, Jäger ohne Jagdlust. Von ihrer keifenden Schwester Josefa läßt sie sich dabei kaum bremsen: Ein Gespräch über das Schreiben, als würde es geführt im Haushalt der Schwestern Bronte. Nach dem radikalen Stück aus Stimmen Auckland (1969) treibt Gare maritime die Kritik an bestehender Wirklichkeit ins Extrem: Joan und Joe, ein durchaus unnützes Liebespaar, versuchen gemeinsam das Atmen zu verlernen, um in einem Milieu der »Blockschließer« noch unnützer zu werden: »Diese Welt und diese Gesellschaft, in der die Wertmaßstäbe der Effektivität, der ungeduldigen Nützlichkeit ausschließlich zu werden drohen, könnte die Chance ihrer Erneuerung bei denen haben, die sie unnütz nennt«, heißt es in Ilse Aichingers - hier erstmals veröffentlichter - Vorbemerkung zu >Gare maritime<. »Gerade die Reden, die am rätselhaftesten erscheinen, bewältigen das Konkrete, die konkrete Verstörung und Zerstörung, die Verzweiflung, den Tod.« (Helmut Heißenbüttel)
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