Waking Up
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Hersteller: | Universal Music (OneRepublic) |
Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
Es gibt nicht viele Mainstream-Formationen, die auf eine ganz eigene Handschrift stolz sein können. OneRepublic ist eine solche Band - dank der Songwriter-Qualitäten von Sänger und Keyboarder Ryan Tedder, der übrigens auch Leona Lewis bei ihrem neuen Album wieder unter die Arme greift. OneRepublic glänzen auf dem zweiten Album abermals mit knalligen Drums, vielen breitleinwandigen Tastenflächen, hübschen Cello-Schattierungen und Tedders Stimme. Dazwischen trumpft aber auch mal eine harte Rockgitarre wie in "Everybody Loves Me" oder im Titelstück "Waking Up" auf, oder es klimpert der Konzertflügel allerliebst wie zum Beispiel in "Fear". Wie kaum eine andere Formation verstehen sich OneRepublic also auf die Balance zwischen gefälligen Strickmusterarbeiten und aufgerauten, vertrackten Soundspielereien, zwischen lauten Bombastpassagen und klimpernden Elektronikfrickeleien wie in "Missing Persons 1 & 2". Im Resultat entfernt sich das meilenweit von den üblichen Hitformeln, bleibt aber trotz aller epischen Ambitionen immer eingängig und melodisch - mit jenem nicht allzu häufigen Gänsehauteffekt, der dazu führt, dass man sich am Morgen nach dem ersten Hören dabei ertappt, wie man doch gleich noch mal diesen Kinderchor hören möchte, der den komplexen Opener "Made For You" krönt. Oder die Streicher des London Studio Orchestra in "All This Time" und zum Ausklang des Titeltracks. Vermutlich ging es Till Schweiger genauso, der OneRepublic bereits in seinem Blockbuster "Keinohrhasen" einsetzte und der für den Nachfolger "Zweiohrküken" abermals auf einen Song der Gruppe zurückgreift: "Secrets" wurde denn auch am 30. Oktober als Single ausgekoppelt - vielleicht ein wenig früh, wenn man in Betracht zieht, dass der Film erst Anfang Dezember in die Kinos kommt. Noch mehr als beim Debüt entwerfen Tedder & Co. auf ihrem zweiten Album eine Songarchitektur, die nicht auf die Leichtbauweise von Sommerhits zurückgreift, sondern sich der Formensprache von Filmmusik bedient und dabei allerlei Türmchen und Zinnen, Ziergiebel und Stuckarbeiten appliziert. Das ist ehrenwert und unterhaltsam zugleich. Im Hitgetümmel der Herbstsaison dürfte es dieses Werk allerdings relativ schwer haben, sich durchzusetzen, zumal ein Monster-Track wie "Apologize", den Timbaland vor zwei Jahren adoptierte, hier dann doch fehlt. So könnte "Waking Up" zum typischen Beispiel für eine Perle werden, die man zunächst übersieht und für die auch die Plattenfirma wegen all der anderen Schwerpunkte nicht genug Zeit hat - um sich ihr dann aber in der vergleichsweise veröffentlichungsarmen Zeit ab Januar hoffentlich mit neuem Elan zu widmen. Ein Spätzünder also. Manfred Gillig-Degrave
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