Rede vom Glück
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Partner: | buecher.de |
Hersteller: | Friedenauer Presse (Chatelet, Emilie du) |
Stand: | 2015-08-04 03:50:33 |
Produktbeschreibung
"Man muß einen Schnitt machen und ohne Widerruf brechen; man muß, sagt Richelieu, die Bande der Freundschaft lösen und die der Liebe zerreißen, kurz, es ist an der Vernunft, unser Glück zu bewerkstelligen", schreibt die Marquise du Châtelet in ihrer Rede vom Glück, die sie zwischen 1746 und 1747 verfaßte, nachdem ihre glücklichen Jahre mit Voltaire auf Schloß Cirey zu Ende waren. Emilie du Châtelet wurde 1706 geboren und war für ihre Zeit eine ungewöhnlich gebildete Frau. Sie hat Newtons Principia erstmals übersetzt, eine Schrift zu Leibniz veröffentlicht und sich in ihrer Korrespondenz mit den großen Denkern ihrer Zeit - Voltaire, Euler und Cramer - mit Fragen der Mathematik und Physik auseinandergesetzt. Das Studium der Wissenschaften erscheint der Marquise für Frauen, da sie vom Staats- und Kriegsdienst ausgeschlossen sind, der einzige Zugang zu Ansehen und Ruhm. "Um glücklich zu sein, ist es nötig, tugendhaft zu sein, frei von Vorurteilen, es sich gutgehen zu lassen, Vorlieben zu haben und für Illusionen empfänglich zu sein, denn wir schulden den Großteil unserer Vergnügen der Illusion, und unglücklich ist, wer sie verliert. Weit entfernt von dem Versuch, sie mit der Fackel der Vernunft zu vertreiben, versuchen wir lieber, den Lack zu verstärken ..." Zwei Jahre, nachdem sie aus der Distanz diese eher private Abhandlung über das Glück niedergeschrieben hatte - sie wurde zu ihren Lebzeiten nicht publiziert -, verliebte sie sich in den um einige Jahre jüngeren Gardeoffizier Marquis de Saint-Lambert und schrieb ihm, ihre eigenen Maximen in den Wind schlagend: "Wir haben die Rollen vertauscht, Sie wollten mich zu ihren Füßen - hier bin ich ... ich liebe Sie abgöttisch und niemals werde ich aufhören, es Ihnen hundert Mal und auf die verschiedenste Weise zu sagen ... Für mich gibt es keine Grenzen, ich kann nicht anders, als Sie mit wahnsinniger Leidenschaft zu lieben oder aus Kummer zu sterben, wenn ich Sie verlasse. Es gibt keinen Mittelweg." Noch im selben Jahr starb sie im Alter von 43 Jahren nach der Geburt der gemeinsamen Tochter am Kindbettfieber. Die Ambivalenz zwischen ihrer Sehnsucht nach leidenschaftlicher Passion und der um Vernunft ringenden Erkenntnis, daß Glück nur um den Preis der Verblendung zu gewinnen wäre und solche Liebe Illusion, ja Selbstbetrug sei, unterscheidet ihre Schrift von anderen zeitgenössischen Abhandlungen über das Glück. Nicht der Glaube an Tugendhaftigkeit und Mäßigung, sondern ein Unterton des Widerspruchs, der Verzweiflung einschließt, bestimmt ihren Discours. Dieser bemerkenswert moderne, weil paradoxe Text einer Frau, die zu Unrecht nur wenig bekannt ist, erscheint erstmals in einer deutschen Übersetzung als WoIffs Broschur.
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